Lippenpigmentierung – Permanent Make-up für die Lippen
- vorab keine Blutverdünner
- regelmäßig pflegen
- seriöses Studio auswählen
- Entfernen ist schwierig
- Damit die Lippenpigmentierung den gewünschten Effekt erzielt und dauerhaft ästhetisch bleibt, sollte man schon der Behandlung einige Maßnahmen berücksichtigen. Das gilt nicht nur für Personen mit Herpes, denn Feuchtigkeit vor der Behandlung ist das A und O.
- Bei Billiganbietern ist das Ergebnis oft wenig zufriedenstellend. Da die Entfernung der permanenten Lippenpigmentierung langwierig ist, lohnt es sich, nicht das günstigste Angebot zu nutzen.
- Es gibt verschiedene Arten der Lippenpigmentierung von einer natürlich wirkenden Lippenkontur bis zu auffälligen Effekten. Diese eignen sich für alle Geschlechter gleichermaßen.
Was ist eine Lippenpigmentierung?
Eine Lippenpigmentierung ist im Prinzip nichts anderes als eine Tätowierung. Die Kontur der Lippen wird dabei mit speziellen Farbpigmenten dauerhaft angepasst. Auch ist es möglich, die Farbe der Lippen zu intensivieren oder sie voller wirken zu lassen.
Die Behandlung eignet sich damit vor allem für Personen mit besonders schmalen, konturlosen oder auch vernarbten Lippen. Auch nach einem Unfall oder Verletzungen eignet sich diese Methode, um die Lippenform zu rekonstruieren. Das gilt für alle Geschlechter gleichermaßen. Von einer Behandlung absehen sollten allerdings schwangere oder stillende Frauen. Warte in diesem Fall bis einige Wochen nach dem Abstillen.
Kosten
Es gibt Billiganbieter, die eine Lippenpigmentierung bereits für Schnäppchenpreise von 99 Euro anbieten. Damit ist es allerdings nur in wenigen Fällen getan. Je nach Erfahrung, Weiterbildungen und auch der Lage des Studios sollte man hie eher 300 bis 800 Euro für eine Vollschattierung einplanen. Die Halbschattierung hingegen ist etwas günstiger.
Wie funktioniert eine Lippenpigmentierung?
Um die Farbe in die Haut einzubringen, nutzt man ein elektrisches Gerät, das mit einem Nadelmodul an einem Handstück ausgestattet ist. Die Nadeln taucht man in Farbe und sticht diese dann in die Haut. Die Farbe setzt sich anschließend dauerhaft in der Haut fest. Durch die oberflächliche Verletzung der Haut entsteht nach der Behandlung zunächst eine dünne Kruste, die jedoch schon nach wenigen Tagen abfällt, wenn die Wunde verheilt ist.
Vor der Behandlung
Befürchtest du Schmerzen oder Schwellungen bei der Behandlung, ist es möglich, vor der Behandlung Schmerzmittel einzunehmen. Das sollte allerdings keineswegs Aspirin sein, da der Wirkstoff blutverdünnend wirkt. Gleiches gilt für den exzessiven Genuss von Alkohol oder Kaffee, die sich genauso negativ auswirken können. Die Folge sind übermäßige Blutungen, durch die ein Teil der Farben wieder ausgeschwemmt wird. Das Ergebnis ist dann möglicherweise nicht gleichmäßig.
Eine Alternative, die gegen Schwellungen hilft, ist Arnika. Das rein pflanzliche Mittel kannst du bereits einige Tage vor der Behandlung einnehmen.
Hast du schon einmal eine Herpesinfektion gehabt, ist es ebenfalls empfehlenswert, etwa 4 Tage vorher regelmäßig eine Herpessalbe aufzutragen und dies auch danach fortzusetzen, um einen Herpesausbruch zu verhindern. Damit ist zwar nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen, dass es zu einem Ausbruch kommt, das Risiko verringert sich jedoch deutlich.
Die Behandlung selbst
Am Tag der Behandlung selbst solltest du eine umfassende Beratung und Aufklärung erhalten. Die Konturen werden exakt vermessen und die Linien genau vorgezeichnet. Anschließend wählst du den Farbton aus, der im Optimalfall harmonisch zu deinem Teint passt und natürlich wirkt. Dann beginnt die eigentliche Pigmentierung, die meist etwa 2 Stunden dauert. Zuletzt erfolgt die Abschlusspflege und du erhältst noch weitere Informationen zur Nachsorge. Eventuell ist nach 4-6 Wochen eine Nachbehandlung nötig.
Wenngleich das Schmerzempfinden bei allen Menschen unterschiedlich ist, so gilt eine Pigmentierung jedoch als vergleichsweise schmerzarm. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, ein lokales Betäubungsmittel anzuwenden.
Nach der Behandlung
Schwellungen kannst du durch Kühlen mit Kühlpads begegnen. Wasser oder Feuchtigkeit sind hingegen eher zu vermeiden. Allerdings solltest du natürlich nicht auf die Reinigung verzichten. Wasche die Lippen dazu regelmäßig zügig und sanft mit Wasser und entferne so die austretende Lymphflüssigkeit.
Zur Pflege eignet sich eine feuchtigkeitsspendende Creme, die frei von Duftstoffen und Farbpigmenten ist. Heilungsfördernd sind beispielsweise Inhaltsstoffe wie Vitamin E oder Panthenol. In den meisten Fällen erhältst du die Pflege jedoch direkt vor Ort. Insgesamt ist wichtig, dass du die Lippen feucht hältst, die Creme die Poren jedoch nicht verstopft.
Wie auch bei einer Tätowierung sind Saunabesuche und eine intensive Sonnenbestrahlung für 3-4 Wochen genauso Tabu wie der Besuch im Solarium. Ist die Farbkruste abgefallen, kannst du die Lippen in den ersten Wochen vor intensiver Sonne schützen.
Mehrere Behandlungen sind notwendig
Oft wirkt die Farbe nach der ersten Behandlung recht massiv oder viel dunkler als geplant. Hier besteht keinesfalls ein Grund zur Sorge! Fallen die dünnen Farbschichten und die Farbkruste ab und ist die Pigmentierung erst einmal verheilt, ist die Farbe erst richtig sichtbar. Das dauert rund eine Woche. In dieser Zeit solltest du unbedingt vermeiden, die Farbkruste abzukratzen oder abzureiben. Dann läufst du Gefahr, dass die Farbschichten, die unter der Haut noch nicht verheilt sind, ebenfalls abfallen und das Ergebnis am Ende fleckig ist.
Auch kann es vorkommen, dass die Farbe nicht wie gewünscht hält. Das kann verschiedene Ursachen haben:
- die Technik der Umsetzung war nicht korrekt
- das Pigment wurde abgestoßen
- die Farbe wurde zu oberflächlich in die Haut gebracht und mit der Kruste abgestoßen
- die Nachsorge mit Creme fand nicht richtig statt
- die Farbkruste wurde abgepiddelt
- nach der Entfernung einer alten Lippenpigmentierung hatte die Haut nicht ausreichend Regenerationszeit
- die Zeit nach einem operativen Eingriff war zu kurz
- die Haut war zu trocken oder vernarbt
Doch auch bei einem optimalen Ergebnis schon nach der ersten Behandlung ist es sinnvoll, die Lippen alle 1,5-3 Jahre wieder aufzufrischen, um die Brillanz der Farben zu erhalten.
Effekte der Lippenpigmentierung
Die Lippenpigmentierung kann auf ganz unterschiedliche Arten erfolgen. Grundsätzlich wirken die Lippen definierter und die Lippenform klarer. Es ist aber genauso möglich, das Volumen durch die Verwendung verschiedener Farben zu vergrößern, indem beispielsweise hellere und dunklere Töne genutzt werden. Grundsätzlich sind drei Varianten möglich:
- Lippenkontur
- Halbschattierung / Anschattierung
- Vollschattierung
Von einer dezenten Pigmentierung bis zu auffälligen Farben ist im Prinzip alles möglich. Wichtig ist vor allem, dass der oder die Expert*in deinen Wunsch richtig umsetzt.
Lippen aufspritzen nach Lippenpigmentierung?
Beide Techniken schließen sich gegenseitig nicht aus. Allerdings solltest du dazwischen einen Mindestabstand von 4 Wochen einhalten. Auch empfiehlt es sich, mit der Pigmentierung zu starten und die Lippen erst danach mit Hyaluronsäure aufzuspritzen.
Nebenwirkungen
Bei einer professionellen Lippenpigmentierung halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Nicht vermeiden lässt sich in der Regel ein Jucken, das im Zuge des Abheilungsprozesses entsteht. Auch kleine Schwellungen oder Rötungen sind vollkommen normal.
Personen, die Blutverdünner einnehmen, können darüber hinaus während der Anwendung bluten. Das erschwert nicht nur die Aufnahme der Farbe in der Haut, sondern kann auch kleinere Blutergüsse verursachen, die allerdings schon nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
Lippenpigmentierung entfernen
Die Entfernung einer Lippenpigmentierung ist mit etwas Geduld verbunden. Dazu sind einige Sitzungen erforderlich, bei denen ein Laser die Farbpigmente zerstört beziehungsweise soweit zerkleinert, dass der Körper sie abtransportieren kann. Das Problem ist dabei jedoch oft, dass ein Laser die Rotanteile nur schlecht erkennt und diese daher bleiben. Bei Highlights mit weißer Farbe droht hingegen die Gefahr, dass sich diese zu schwarzer Farbe umwandeln.
Es gibt jedoch spezielle Flüssigkeiten, mit denen du alle Farbanteile entfernen kannst. Sie binden die Farbe und der Körper entfernt sie. Das dauert allerdings unter Umständen lange, da zwischen den Anwendungen Regenerationszeiten nötig sind. Bei Personen, die an Herpes leiden, ist dabei vor jeder Sitzung eine Herpesprophylaxe nötig.
Erfahrungen
Die meisten Frauen sind mit dem Ergebnis nach einer Lippenpigmentierung zufrieden. Allerdings hängt das nicht zuletzt von der Wahl eines professionellen Studios ab. Der günstigste Preis sollte hier definitiv nicht das Entscheidungskriterium sein. Von unangenehmen Begleiterscheinungen wie Schwellungen oder Rötungen berichten fast alle Frauen, sodass es einige bevorzugen, sich einige Tage nach der Behandlung krankschreiben zu lassen. Viele Frauen berichten in Foren auch davon, dass mindestens eine Nachbehandlung nötig war, da die Pigmente nicht gleichmäßig aufgenommen wurden.
Weiterführendes
- Kommt es zu einem unästhetischen Ergebnis, ist es in seltenen Fällen möglich, Schmerzensgeld zu verlangen, wie das AG Wuppertal entschieden hat: https://openjur.de/u/854104.html
Hier kannst du dir ein Praxis-Tutorial anschauen:
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